Die Geschichte des Wasserbettes
Das Wasserbett ist keine neue Erfindung; seine Ursprünge reichen sogar sehr weit zurück.
326 vor Christus residierte Alexander der Große im alten Palast Nebukadnezars, einem Labyrinth von sechshundert Zimmern, die alle fensterlos waren. Die Sonne heizte den Ziegelbau dennoch so stark auf, dass die Wärme nachts keinen ruhigen Schlaf zuließ. Erfinderisch löste man das Problem, indem man mit Pech verklebte und mit kühlem Wasser gefüllte Ziegenhäute nachts als Schlafunterlage benutzte. In den etwas kühleren Monaten wurden diese Wassersäcke tagsüber von der Sonne aufgewärmt und dienten somit nachts als behaglicher Wärmespeicher.
Seit 1851 werden Wasserbetten auch bei der Krankenpflege verwendet. William Hooper erfand die „Invaliden-Wassermatratze“, die Sir James Paget als eine „…neue Erfindung zur Hilfeleistung bei der Ausübung der Medizin und Chirurgie“ beschrieb und diese Abhandlung auch publizierte. Obwohl Hoopers Bett die Vorteile des Schwebens nicht voll ausnützte, war er doch einer der Ersten, der – um bettlägerige Patienten in den Zustand der annähernden Schwerelosigkeit zu versetzen – auf das Verdrängungsprinzip des Archimedes zurückgriff.
1873 übergab Neil Arnott seine Wasserbettkonstruktion an Paget. Obwohl es sich bei Arnotts Bett um eine echte Schwebematratze handelte, blieb ihr der Erfolg versagt. Es fehlten damals noch die erforderlichen haltbaren Materialien.
1885 erscheint das Wasserbett erstmalig serienmäßig im Verkauf. In England wird es im Harolds Mail-Order-Katalog angeboten.
1932 entwickelte C.A. Ewald ein „Wasserbett zur Verhütung von Dekubitus“. Es bestand aus einem Flüssigkeitstank, der mit einer losen, dünnen, undurchlässigen Membran aus Kautschuk abgedeckt war. Die moderne Medizin akzeptierte die therapeutischen Vorteile der schwebenden Schlafsysteme aber erst in den späten 60er Jahren. Ein wichtiger Wegbereiter war W. Russel Grant, der einen historischen Vortrag über den Einsatz verschiedener Schwebematratzen bei der Behandlung von Dekubitus hielt.
Ende der 60er Jahre suchten Design Studenten in San Francisco nach geeigneten Verbesserungen für das Sitzen und Liegen. Sie nahmen sich den berühmten, mit Styroporkügelchen gefüllten Sitzsack vor und überlegten. Als Ergebnis ihrer Überlegungen verwendeten sie neuartige Kunststofffolien, die sie einfach mit Wasser befüllten. Die Schwerkraft verwandelte die Sitzidee in eine Liege – damit begann 1968 in Kalifornien ein neues Zeitalter des Liegens.
1974 taucht das Wasserbett erstmals in einer Ausgabe des großen „Brockhaus“ auf. Hier stand: „…neuerdings gibt es Wasserbetten auch als Liegemöbel für den Wohnbedarf“.
Bis heute ist das ursprüngliche Prinzip des Wasserbettes gleich geblieben, wobei neue Ideen und Innovationen diese Schlafunterlage zu einem System gemacht haben, das auch höchsten Komfort- und Qualitätsansprüchen gerecht wird. Mit fortschreitender Aufklärung – auch der medizinischen und wissenschaftlichen Erkenntnisse – ist eine wachsende Marktpräsenz und eine steigende Anzahl begeisterter Nutzer mehr als wahrscheinlich.